Ein Desaster. Von wegen „kollaborativ“ arbeiten. Gelöschte Ergebnisse, stattdessen ist dummes Zeug dazwischen geschrieben. Um mich herum verzweifelte Schülergesichter und der oder die Täter nicht mehr aufzuspüren, obwohl er oder sie mit Unschuldsmiene nur zwei Meter von mir entfernt sitzen muss. Das war mein erster und letzter Versuch, die SuS Arbeitsergebnisse per Google Docs präsentieren zu lassen. Blamabel. Nicht mit einer Silbe bloggenswürdig. Und alleine die Zeit, die dafür aufgewendet worden war. Ich schweige lieber.
Ein Jahr später. Heute. Ein Teil der besagten Gruppe sitzt in meinem Diff-Kurs und versucht, den Weg zur amerikanischen Unabhängigkeit in einer Sonderausgabe einer fiktiven Zeitung darzustellen. Einige setzen auf rein handschriftliche Ergebnisse, andere brauchen noch Zeit im „Luiz“ (Lern- und – Informationszentrum), um ihre Texte dort am Computer zu schreiben. Und während ich im Laufe der Stunde zwischen zwei Räumen pendelnd an schon in der Vorstufe wunderschönen Plakaten vorbeikomme, sehe ich: Meine Schüler aus dem letzten Jahr, die gemeinsam an einem Dokument arbeiten – per Google Docs! „Damit haben wir schon gestern zu Hause angefangen, geht doch so viel einfacher.“