Jungenprobleme

Und da dreht er sich schnell weg, fast zur Wand. Nur weit weg vom werbenden Lehrer, der Talente für einen Schreibwettbewerb zusammensucht. Nee, man habe keine Lust, sagte er, seinen Klassenkameraden fast schon mit Genugtuung angrienend. Dabei will er nur nicht noch mehr Streber sein, zu viele gute Noten haben schon ihr schädliches Werk verrichtet. Seinen Ruf will er sich nicht noch mehr versauen. Er könnt’s allerdings genauso gut wie die junge Dame neben ihm, die mir dann voller Vorfreude folgt.

7 Gedanken zu „Jungenprobleme

  1. bei mir waren es zur Schulzeit Jungs und Mädchen: Wer gute Noten schrieb oder an irgendwelche Kursen teilnahm, war ein Streber!

    Egal, ob man für die Noten gelernt hatte (was ich seltenst tat – und wenn, dann für die Fächer, wo ich vier stand)

  2. Mädchen gehen der guten Noten wegen zur Schule. Jungs der Kumpels wegen.

    In der Pubertät wir dieser Unterscheid besonders relevant. Aber keine Panik, das wächst sich aus.

    Und bis zum Abitur haben die Jungs meist die Mädchen wieder eingeholt. Wenn sie nicht vorher aus der Schule rausbenotet werden.

  3. @alpha7
    Klar, es gibt auch „Mädchen-Streber“. Aber gute Leistung ist bei Mädchen eher akzeptiert als bei Jungs.

    @Miss Verständnis
    Und ja, das wächst sich aus. Zum Glück. Aber schade, dass manche Jungs nicht stolz sein dürfen auf ihre gute Leistung.

  4. Ich würde so eine Frage deshalb gar nicht vor versammelter Mannschaft stellen – jedenfalls nicht jenseits der Grundschule, wo wahrscheinlich noch die Hälfte der Klasse „HIER!“ schreien würde. So etwas fragt man die Schüler, die man für bereit und fähig hält ohne die neugierigen Ohren der Klassenkameraden. Dann muss sich auch niemand vor der ganzen Klasse mit so einer Ablehnung profilieren. Das Mädel ist einfach selbstbewusster.

    • Manches ergibt sich einfach aus Situationen heraus und lässt sich nicht generalstabsmäßig planen. Auf dem Flur, zwischen Tür und Angel, ein Grüppchen ehemaliger Schüler, die man jetzt nicht mehr unterrichtet – und bevor man sie gar nicht mehr sieht, muss man die Gelegenheit beim Schopfe ergreifen. Da ist nicht immer Zeit für sensibles Abwägen.

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