„Willst du das neue Outlook nutzen?“
Klar, will ich! <klick>
Folge: Meine alten Kontaktlisten funktionieren nicht mehr. Microsoft und ich bleiben nur so gezwungenermaßen Freunde. Zum Glück kann man wieder zur alten Version zurück…
„Willst du das neue Outlook nutzen?“
Klar, will ich! <klick>
Folge: Meine alten Kontaktlisten funktionieren nicht mehr. Microsoft und ich bleiben nur so gezwungenermaßen Freunde. Zum Glück kann man wieder zur alten Version zurück…
Ich bin ja durchaus ein Skeptiker, was das Spielen im Unterricht zwecks Vermehrung des Weltwissens angeht. Gamification á la „World Of Classcraft“ überzeugt mich nicht, weil ich finde, Schüler sollten aus ihrem Verständnis für ihre Mitmenschen und ihre Umwelt heraus gut und richtig handeln, und nicht, weil ein schales Belohnungssystem sie dazu motiviert. Auch bei Lernspielen herkömmlicher Art frage ich mich meist, ob Aufwand und Ertrag in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen. Eine löbliche Ausnahme bildet da ein von Daniel Bernsen entwickeltes Steinzeit-Spiel, das Probleme und Fragen spielerisch aufwirft.
Beim YouTube-Spot (Link) zum Entdeckermodus von Assassin’s Creed Origins ist mir allerdings schon ein wenig die Kinnlade heruntergeklappt. Die Bilder beeindrucken. Die Idee, eine Entdeckertour ohne Kämpfe, dafür mit nach Kategorien sortierten Informationen ähnlich wie in einem Museum, anzulegen, finde ich klasse. Darüber hinaus auch die Gestaltung des Spiels zu thematisieren und historische Ungenauigkeiten zu reflektieren, macht das Ganze noch besser. Gespannt wäre ich jetzt auf Urteile von Ägyptologen, die sich in der Materie wirklich auskennen, denn im Zweifelsfall werde ich zu den Feinheiten (und oft auch den „Grobheiten“!) eher wenig korrigierendes Fachwissen beisteuern können, falls das Spiel auf Abwegen unterwegs sein sollte.
Und darin könnte schon die Crux liegen: Eine informierende Computersimulation wirkt auf mich ungleich suggestiver als eine Dokumentation und sie zugleich so viel komplexer, weil sie die freie Erkundung und den Einblick in zahlreiche Details ermöglicht, sodass eine umfassende kritische Reflexion auf den ersten Blick wie eine unlösbare Mammutaufgabe wirkt. Und gerade deshalb werden wir im Geschichtsunterricht nicht umhin können, uns damit auseinanderzusetzen, denn gerade unsere interessierten Schülerinnen werden diesen Angeboten begegnen und sie nutzen!
Ansonsten finde ich die Idee großartig! Viele meiner Schüler spielen Assassin’s Creed (me too) und eine Schülerin entdeckte so ihr Faible für die Französische Revolution. Warum also dieses Interesse nicht aufgreifen und mehr damit anstellen, als das bloße Jagen von Assassinen und Templern? Mal eine Geschichtsstunde lang „Assassin’s Creed“ zocken? Warum eigentlich nicht!
Nachtrag
Eine Besprechung des Spiels findet man auch auf Golem.de.
Und wo ich heute schon schrieb, dass ich bei Twitter kürzer treten möchte, da kann ich mein Blog wieder für kürzere Beiträge missbrauchen. Zum Beispiel, um auf einen Beitrag von Maik Riecken hinzuweisen, der zeigt, wie leicht das Leben mit Verzeichnisdiensten wäre. Ich zitiere einmal Maiks Beispielvision:
Die Schulsekretärin gibt einen neuen Schüler in die Schulverwaltung ein, der die Schule gewechselt hat. Gleichzeitig sind damit ein Account auf dem Schulserver, eine E-Mailadresse und ein WLAN-Zugang angelegt und sämtliche Zugänge und Zugriffsberechtigungen auf der alten Schule deaktiviert. Selbstredend ist unser Schüler damit auch gleich den richtigen Gruppen auf der Lernplattform der Schule zugewiesen, in die Schulstatistik eingepflegt und in der Lehrmittelverwaltung mit den korrekten Attributen versehen (z.B. Geschwisterermäßigung bei der Schulbuchausleihe).
Hach, schöne Utopie.
Herr Rau, der aus dem Lehrerzimmer, twitterte heute zu einem wordpress-basierten Storytelling-Werkzeug namens „Linius“. Die Homepage wirkt etwas sparsam und so gar nicht nach aufregendem Storytelling, aber die Ergebnisse können sich sehen lassen. Einfach schön. Damit ließe sich sowohl in Deutsch als auch in Geschichte was machen.
Nur ein paar knappe Links. Ich bin ja schon lange passionierter Podcast-Hörer und der SWR 2 Wissen-Podcast fällt für mich in die Top-5 der Wissens-Podcasts. Darum verlinke ich heute gleich zwei Beiträge.
Wer sonntags ein wenig Muße hat, kann sich damit die Zeit vertreiben.
Gestern ist der Storytelling-Mooc in die zweite Runde gegangen und beschäftigt sich nun mit TV-Serien und wohin sich deren Erzählweise aktuell entwickelt. Für Serien-Fans ein Muss, denn es kommen besonders auch Menschen aus der Branche zu Wort – dieser Mooc ist kein professorales Uni-Format und auch nicht die Verlängerung des Hörsaals ins Internet! Wer also Serien wie „Breaking Bad“ und „Dexter“ verschlingt, sich über „How I met your Mother“ schlapp lacht, Krimiserien wie „Bones“ schaut oder allgemein am Wochenende „binge watching“ betreibt, der sollte in den Kurs mal hineinschauen.
Der mit dem Grimmepreis prämierte und von Patrick Breitenbach und Nils Köbel gestaltete aktuelle Soziopod ist (wie immer) sehr empfehlenswert. Es geht um Bourdieu und den Fluch der sozialen Ungleichheit. Ist mir alles schon mal fragmentarisch über den Weg gelaufen, und die beiden schaffen es mal wieder, den Bourdieu schön kompakt auf den Punkt zu bringen.
Meine Lieblingsaussage (möglicherweise paraphrasiert):
Bildung ist: Verwendung des Wissens zu Arbeit an der eigenen Persönlichkeit.
Warum ist der Podcast über dieses Zitat hinaus im Bildungskontext interessant? Weil er auf einfache Weise einleuchtend bewusst macht, wie komplex und schwierig es ist, soziale Gleichheit herzustellen, wenn Menschen mit unterschiedlichem sozialen, kulturellen oder ökonomischen Kapital ausgestattet sind; sich im Habitus unterscheiden und erkennen, und auch bestrebt sind, bestehende Grenzen nach unten hin aufrecht zu erhalten. Das finden wir alles auch in der Schule und zwar unter Lehrern, Schülern und Eltern. Man muss es sich nur eben immer wieder vor Augen halten.
Was hier klingt wie der Titel einer fiesen Kurzgeschichte, ist letztlich nichts anderes als meine Alltagserfahrung. Ja, ich bin ein schwitzender Lehrer, und zwar nicht einer der harmlosen Sorte, wo alle paar Wochen mal ein Schweißrändchen unter dem dünnen Hemd zu sehen ist, sondern einer von der Hardcore-Sorte, dessen widerlicher Schweiß auch vor dicken Pullovern nicht Halt macht. Dabei spielt es keine Rolle, ob nun die Sonne in den auf der Südseite gelegenen zweiten Stock meiner Klasse brennt (mein Dank an den Architekten!) oder ob im Winter Schneegewusel die Schüler an die Fensterscheiben lockt: Schwitzen kann ich immer.
Es macht keinen Unterschied, ob ich sitze, stehe, wie ein Irrer durch die Gegend renne oder in sengender Sonne Zehnkampf betreibe (was ich schon bei angenehmen Temperaturen kategorisch ablehne); auch beim harmlosen Surfen am heimischen Schreibtisch erwische ich meine schamlosen Schweißdrüsen bei ihrer peinlichen Arbeit. Und es ist schon sehr peinlich, wenn man wieder einmal mit nassen Achseln vor der Klasse steht oder sich arglos nach einer anstrengenden Stunde auf dem Stuhl im Lehrerzimmer reckt. Doch es ist nicht zu ändern, da müssen alle Beteiligten durch. Neben der unangenehmen Außenwirkung vermitteln nasse Achseln auch körperlich kein gutes Gefühl, schon gar nicht, wenn die Außentemperaturen sogar eher kühl als warm sind. Doch was tun?
Die handelsüblichen Deodorants hatten außer leeren Werbeversprechen nichts zu bieten, bestenfalls verfärbten sie meine T-Shirts, welche dann gar nicht mehr zu tragen waren. Irgendwann hatte ich dann genug und habe Internetforen durchstöbert. Pads unter die Achseln zu schnallen hielt ich jedoch für unpraktisch, weniger Kaffee zu trinken konnte keine gute Lösung sein und von einer Drüsenverödung wollte ich mich auch nicht so recht überzeugen lassen.
Am Ende stand ich dann in der Apotheke meines Vertrauens und habe nach einem „Deo gegen Schwitzen“ gefragt. Die freundliche Dame hinter der Theke verschwand kurz hinter den Regalen und überreichte mir ein namenloses, selbstgemischtes Deo. Es kostet stolze zwölf Euro, hält aber gut ein halbes Jahr, da man es nur einmal wöchentlich aufträgt, und vor allem: es wirkt!
Seitdem habe ich keine Probleme mehr mit schweißgetränkter Oberbekleidung und kann mich ungeniert im Lehrerzimmer räkeln. Sogar in so schönen heißen Sommerferien wie in diesem Jahr.
Wegen Nachfrage:
Im Unterricht kommt man ab und an in die Verlegenheit, Schüler per Zufall auswählen zu müssen. In meiner Schulzeit nutzten dazu mehrere Lehrer unabhängig voneinander die „Rutsche-mit-dem-Stift-durch-die-Klassenliste-bis-der-Klassensprecher-Stopp-sagt-Methode“. Da man in etwa abschätzen konnte, wo der Stift stoppen würde, und da die äußersten Enden kaum zu erreichen waren, war von einer gerechten Chance nicht wirklich zu sprechen.
Doch damit ist nun Schluss! Dank der iPhone-App „ZGenerator“ kann jeder Lehrer schnell und unkompliziert bis zu sechs Nummern in einem selbst bestimmten Zahlenraum von 1 bis 100 gleichzeitig generieren lassen. Mithilfe der nummerierten Schülerliste des Klassenbuchs ist die Auswahl der Schüler dann ein Klacks.
Das kennt wohl jeder Lehrer, besonders nach den Sommerferien, dass die Stimme sich erst wieder an den Unterrichtsalltag gewöhnen muss oder dass die Stimme an irgendeinem Punkt an ihre Grenzen kommt. Dazu passt ein SWR2-Podcast, der sich mit dem Thema „Lehrerstimme“ beschäftigt:
Der gute Ton des Lernens (mp3)
Es geht im Podcast um die Stimme als Werkzeug des Lehrers, den Einfluss auf den Unterricht und um bewusste und unbewusste Stimmprobleme. Ich wollte eigentlich schon längst mal eine Fortbildung dazu gemacht haben, aber das habe ich bisher verpasst.
Am Dienstag „Django unchained“ gesehen. Intensiv, blutig und mit einem großartigen Christoph Waltz, der in „Django unchained“ so ganz anders wirkt als in „Inglourious Basterds“. Und wie es der Zufall will, kann man sich aktuell das Drehbuch von „Django unchained“ für einige Zeit herunterladen, nebst 29 weiteren Drehbüchern. Angeblich legal, im Kontext der Academy-Awards. Wann hat man schon einmal Gelegenheit, Drehbuchautoren in die Karten ihres Geschichtenerzählens zu schauen?
Apropos „Geschichtenerzählen“: Ich erlaube mir einen kurzen Verweis auf eine schöne Podcastserie von Bayern 2, in der es vor einigen Tagen um das Erzählmuster der „Heldenreise“ ging. Gerade das kreative Schreiben betreffend finde ich Deutschunterricht oft unglaublich schlecht und die Schulbücher unzureichend. Schüler glauben nicht selten, eine gute Geschichte bestehe aus „treffenden Adjektiven“ oder man müsse einen geheimnisvollen „Spannungsbogen“ einweben. Aber wie Spannung erzeugt wird, das beschreibt kein Schulbuch, da muss dann das gottgegebene schriftstellerische Talent herhalten. Erzählmuster wie die „Heldenreise“ dagegen können helfen, zielorientiert stringentere und spannendere Geschichten zu verfassen. Ganz nebenbei kann man auch umgekehrt versuchen, das Muster der Heldenreise in verschiedenen anderen Filmen oder Geschichten zu entdecken. Zum Beispiel in „Django unchained“. Dann aber besser ohne Schüler. 😉
Ein schneller Linktipp für die (westfälischen) Geschichtslehrer unter uns: www.bildarchiv-westfalen.lwl.org
Habe ich heute während einer Fachgruppensitzung erfahren und da stößt man wirklich auf schöne Bilderschätzchen. Man kann eine Suchmaschine bemühen oder sich thematisch durch die Bilder klicken und z.B. nach „Arbeit und Beruf“ suchen, „Alltagsgegenstand“, „Architektur“ usw. Das ist toll, wenn man sich überlegt, wie teuer ein Bild aus einem normalen Archiv ist, da bezahlt man schon stolze Sümmchen. Betrachtet man die Konditionen des Archivs, so sind diese nicht minder teuer, aber zumindest die Verwendung im Unterricht ist gestattet:
Kostenloser Download
Für Unterricht und Bildungsveranstaltungen gestatten wir den Gratis-Download als JPG-Datei in 72 dpi mit integriertem Wasserzeichen „© LWL-Medienzentrum für Westfalen“. Dieser Bildquellennachweis ist bei jeder Bildnutzung mitzuführen. Ein Genehmigungsantrag oder Nutzungsbeleg (Pkt. 2, 6) ist für obigen Nutzungszweck nicht erforderlich. Ein Anspruch auf den kostenfreien Bezug höherwertiger Bildreproduktionen besteht nicht.