Homeschooling.

Nachdem mir der (meinen Feedreader schon lange fütternde) Buddenbohm ein unerwartetes Besucherhoch beschert hat, verweise ich einmal bescheidenerseits zurück. In seinem Beitrag „Warum auch immer“ beschreibt Maximilian Buddenbohm den Umgang mit dem Ansprüchen während der Zeit des Homeschoolings:

Um dieses elende Homeschooling ein wenig konstruktiver anzugehen, haben wir etwas umgestellt. Es gibt bei mir jetzt für Sohn I meistens nur ein Fach pro Tag, das geht viel besser so. Die Schule sieht das tendenziell etwas anders, (…). Wenn die Schule da also etwas anderes will – bitte hinten anstellen, es ist schlicht eine Prioritätenfrage. Ich mache es so, wie es uns passt. Und nein, die Tage sind natürlich nicht alle gleich lang auf diese Art. Warum sollten sie es auch sein, ich weiß ja nicht einmal, welcher Wochentag überhaupt ist.

Ich habe eine ganze Menge gekürzt und es folgt noch mehr, also gerne einmal rüber und weiterlesen. Aber ich bin schon bass erstaunt über die Ansprüche der buddenbohmschen Schule, die anscheinend am Tagesablauf der Familien herummäkelt, die doch genug damit zu tun haben, sich zu organisieren und die Tage zu strukturieren. Nur ein Fach pro Tag ist eine prima Idee, finde ich.

Und wie das so urplötzlich ausgerechnet von den Schulen geforderte Onlineseinmüssen die Ansprüche an Unterricht verändern wird, warum das ersehnte Ende des Kontaktverbots sich in Schule ganz schnell sonderbar „oldschool“ anfühlen wird, das liest man am besten bei Buddenbohm selbst. So schön wie der können das nämlich nur wenige.

Unterricht digital nach Lehrplan

Auch beim Buddenbohm gefunden: In dem schönen Kleinstädtchen Arnsberg mitten im Sauerland gibt es genau zwei Gymnasien. An dem, das verlinkt ist, weil es seinen Unterricht digital nach Lehrplan durchzieht, habe ich nicht mein Abitur gemacht (ich war an dem hier…). Am Laurentianum sieht das dann so aus:

Das Unterrichtsangebot beginnt um 7.40 Uhr, Pausenzeiten bleiben und es geht dann bis 16.00 Uhr. Es ist eine Mischung aus SchulApp-Begleitung, Webinaren und Projektarbeit.

Das wirkt nun auch etwas schräg und aufgesetzt, wenn ich ehrlich bin, aber wer weiß – vielleicht ist das auch super. Für die Lehrer stelle ich es mir so ad hoc sehr stressig vor. Ich überbrücke ja gerade viel mit (m)einem Moodle und muss feststellen, dass wirklich eine große Menge an Zeit für das Gestalten von Material draufgeht. Dazu kommt dann auch noch die digitale Rückmeldung an die Schülerinnen. Letztere würde ich im Unterricht teilweise im Vorbeigehen erledigen („Schau mal da, beachte dieses, formuliere das anders, lies noch einmal die Aufgabenstellung etc.“) oder vielleicht sogar der Klasse gesammelt als Rückmeldung geben, mit ihr problematisieren, die Sinnhaftigkeit anderer Lösungswege diskutieren und so weiter. Nun gebe ich zu jeder Aufgabe eine individuelle schriftliche Rückmeldung und das frisst unfassbar viel Zeit. Ich bin gerade ganz froh, dass bei einer Klasse die Anmeldemoral weniger gut ausgeprägt ist, sodass ich in den anderen überhaupt hinterherkomme – denn das restliche Lehrerleben läuft ja auch für uns normal weiter.

Virtuelle Morgenkreise

Richtig gut gefiel mir auf den ersten Blick dieses von Patrick Brauweiler vorgestellte Konzept, das natürlich auf eine vorhandene Basis von Ausstattung und Einübung zurückgreifen kann. Mit einer Art virtuellem Morgenkreis zu beginnen und dann mit den Schülerinnen zu überlegen, wie man den Tag strukturieren möchte, das ist doch eine schöne Idee, die genug Raum für eine individuelle Tagesgestaltung lässt.

Ein Gedanke zu „Homeschooling.

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