Eindrücke

Das Lehrerleben treibt wilde Blüten. Heute haben sich neue Referendare an meiner Schule vorgestellt – mit dem einen habe ich vom ersten Semester an beide Fächer gemeinsam studiert, nun kann ich sein Ausbildungslehrer sein. Schon ein wenig sonderbar, denn so weit fühle ich mich ehrlich gesagt noch lange nicht. Ich bin immer jemand, der gerne „auf Nummer Sicher“ geht, der viel ausprobiert, Erfahrungen sammelt, sich rote Nasen und Bestätigung holt, bevor er sich solcherlei zutraut. In diesem Fall hieße das: Mindestens alle Unterrichtsinhalte, die ich mit einem Referendaren gemeinsam machen würde, selber wenigstens einmal unterrichtet zu haben. Naja, Training on the job nennt man das in der freien Wirtschaft, wieso nicht auch in der Schule? Ich werde Stunden mit Referendarsbegleitung jedenfalls extra gründlich vorbereiten, das steht fest.

Ansonsten tut es gut, querbeet eigenständig in nahezu allen Klassenstufen zu unterrichten. Ich lerne die Schüler besser kennen, weil die jetzt ihrerseits auch wissen, dass ich nicht nur auf Durchgangsstation bin, und kann gleichzeitig testen, ob ich überall in der Lage ist, die Klassen zu „führen“. Mein Eindruck nach einer Woche ist positiv, vor allem bei den Klassen, in denen ich fünf Stunden pro Woche bin. Da kenne ich auch schon fast alle Namen, in den zweistündigen Kursen wird es wohl noch ein wenig dauern…

Erste Pausenaufsichten gehabt. Easy going. Von hinten nach vorne den Flur aufrollen, alle Klassen überprüfen, abschließen, Quälgeister auf den Hof verbannen. That’s it. Ob der Schüler von der angeblichen Energiespar-AG mich veralbern wollte, war mir erst nicht klar, aber im Zweifel für den Angeklagten. Es stellte sich heraus, dass es tatsächlich eine Energiespar-AG gibt. Immerhin.

Am nächsten Donnerstag werde ich um diese Zeit nicht bloggen, sondern in der Schule sein und einen Förderkurs bestreiten. Wir werden das ganz gemütlich bei Keksen machen, denn es wird nur eine Hand voll (arrr… man schreibt es wirklich so!) Schüler kommen, was mir gut gefällt, denn nur dann kann Förderung wirklich effektiv sein.

3 Gedanken zu „Eindrücke

  1. Wer so clever ist, die Energiespar-AG als Grund anzugeben, der darf dann auch gerne einmal durch den Flur laufen. 😉
    Nee, die Jungs haben das ernst genommen und wirklich überall nach Licht und Fenstern geschaut, wo möglich. Das war mehr Arbeit als Pause.

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