Leselust?

„Wer liest denn hier historische Romane?“, fragt die Lehrerin den GK Deutsch. Hände habe ich keine gesehen, nur ein verschämtes „Jaaaa… doooch…“ aus der hinteren linken Ecke gehört. Öhm!? Nicht mal Ken Follett? 😯

Aber: Würde ich heute viele Romane lesen, wenn ich mit dem Internet aufgewachsen wäre? Hmm…

6 Gedanken zu „Leselust?

  1. Ich glaube einfach, „historische Romane“ war die falsche Frage (da wäre ich rausgerannt ;D ) 🙂 Ne aber Lesesoziologie ist schon ein sehr, sehr interessantes Thema. Ich bin selbst mit dem Internet aufgewachsen und habe in der Schule so gut wie gar nichts gelesen. Erst nachdem Abitur hat es damit angefangen, aber Bellestrik verschlinge cih immer noch nicht so sehr (dass geht auch mit den Gender Beobachtungen d’accord, die sagen, dass Frauen mehr Romane,Männer mehr Sachtexte lesen 😉 )

  2. Hmm, ich bin ja an sich auch (zumindest teilweise) mit dem Internet aufgewachsen aber ich lese in jeder freien Minute. Ich denke an sich hat das nicht so viel mit dem Internet zu tun sondern… wie immer… mit der Erziehung. Meine Mutter hat erzählt, dass ich schon früher immer Bücher vorgelesen haben wollte und bei meinen Eltern wird gesamt viel und fast immer gelesen. Das kenne ich von lesefreudigen Freunden und Bekannten genauso. In Familien in denen kaum gelesen und dafür mehr gesurft wird ist es sicher schwierig eine „Lesekultur“ aufzubauen.

    @Julian: Du hast sicher Recht, historische Romane ist für viele einfach peinlich 🙂

  3. Das hängt auch sicher nicht nur mit der „Peinlichkeit“ der besagten Romane zusammen, sondern auch mit deren Beliebtheitsgrad.

    Ich selbst bezeichne mich als passionierter Leser (dabei hat mein Vater den ersten Computer ins Haus gestellt, da war ich 11), doch bei „historischen Romanen“ hätte ich auch den Finger unten lassen müssen.

    Ich hatte einige Schüler, die hatten sogar in der Schule dicke Romane dabei (wohl für eine Freistunde gedacht), die sie tatsächlich freiwillig lesen, doch einen historischen Roman habe ich noch nie entdeckt.

  4. Hmm… Okay, die Gabaldon macht schon ’nen peinlichen Eindruck (ich habe allerdings noch keinen Roman von ihr gelesen!), aber Umberto Ecos „Der Name der Rose“ fand ich damals schon klasse und überhaupt nicht peinlich.

    Ich bin ja ebenfalls computeraffin (auch etwa mit zehn oder elf Jahren „Erstkontakt“), hege aber die persönliche These, dass das Lesen am Computer ( >> Internet) zu Lasten des Buches gehen könnte.

    Eine lesefreundliche Umgebung ist dabei natürlich wichtig und dass die Jungs weniger Romane lesen als die Mädels, kann ich als jemand, der ebenfalls lieber Sachtexte als Belletristik liest, gut nachvollziehen. 😉

  5. Naja, ich bin „Computer Kid“ seit 1978, inklusive aller Klischees, habe mit ungefähr 22 überhaupt die ersten „richtigen“ Bücher zu lesen angefangen und bin jetzt trotzdem Englischlehrer nach einer ausgiebigen Literaturwissenschaftlerkarriere. 🙂

    Für den Leseanfang ist es anscheinend nie zu spät.

    Nele

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