Armin Himmelrath findet in seiner Analyse bei Spiegel Online „Vier Gründe, warum die Schulen nicht einfach wieder öffnen können“. Das ist für alle Lehrerinnen, die sich fragen, wie es nach den Osterferien weitergeht, eine spannende Frage und Himmelraths Überlegungen zur Umsetzung von Hygienebestimmungen bei Personalmangel, Platzmangel in den Klassen oder Problemen beim Bus-Transport scheinen alle sehr plausibel.
Eine Sache spart Himmelrath jedoch aus: Hat man dann zehn Schüler mit einem Bus in einen Klassenraum gesetzt, soll ja irgendwie Unterricht stattfinden. Der kann dann offensichtlich nicht so funktionieren wie vor Corona, denn es sollte dann ja auch idealerweise für Lehrkräfte der Sicherheitsabstand gelten (oder nicht?). Wie könnte man das lösen?
Einfach x-mal dieselben Inhalte mit kleinen Schülergruppen zu wiederholen, das wäre ja sterbenslangweilig. Wie also dann? Per Flipped Classroom? Also der Idee, dass die Schülerinnen sich zuhause mit einem Material (Lesetext, Video, Bild, Aufgabe …) auseinandersetzen und man sich lediglich zum Austausch über die Ergebnisse in der Schule trifft? (Herr Rau z. B. hat mit Video und Ton schon etwas experimentiert.) Das setzt natürlich schon eine ganz ordentliche Vorarbeit seitens der Schülerinnen voraus.
Bei uns wäre es evtl. vorteilhaft, übergangsweise das 90-Minuten-Raster auszusetzen oder vielleicht ganz generell nicht in klassischen Schulstunden zu denken. Hm, ich merke gerade, ich muss dazu noch ein wenig nachdenken…
Ich sehe ebenfalls noch ein weiteres Problem: Die Schüler selbst.
Bei einem Gymnasium mit Standortfaktor 1 oder 2 mag das Einhalten der Abstände funktionieren.
Bei einer Haupt- oder Gesamtschule mit Standortfaktor 3-5 hingegen wird der Abstand nur unter Aufsicht mit viel Durchsetzungsvermögen funktionieren.
Zwischen Bus und Klassenraum sowie zwischen den Stunden ist es da Essig mit Abstand.
Jeder, der weiß, wie eine Klasse im Moment der Gongs auf den Gang stürmt kann das nachvollziehen.
Das sehe ich auch als Problem, gerade für die jüngeren Schüler (unabhängig vom Standorttyp). Und wie gestaltet man Pausen?