Rückblick, Karikatur und drei Gesetze

Heute gibt’s Vermischtes. Ein wenig Ferienrückblick, ein wenig Gedanken zum Elternsprechtag und ein paar lose Fäden zu den Gesetzten Shoshanna Zuboffs. Aber von allem nur ein Wenig.

Eingeschobener Rückblick

Während unseres Aufenthalts im hohen Norden besuchten wir auch Flensburg. Eine wirklich wunderschöne Stadt mit der höchsten Dichte an Tatoo-Studios, die mir je begegnet ist. Ob das wohl an den vielen Seebärinnen und -bären liegt, die sich einen Anker tätowieren lassen?

Karikatur zum Elternsprechtag

Herr Rau verwies vor einigen Wochen auf eine Karikatur mit dem Titel „Hopeful parents“, die darstellt, wie Eltern hinter ihrem anscheinend exzessiv Nintendo spielenden Sohn stehen und sich stolz Stellenanzeigen für professionelle Nintendospieler ausmalen. Ob man so etwas am Elternsprechtag mal außen an die Tür hängen sollte? Sorgt bestimmt für Diskussionsstoff bei den Wartenden. Vielleicht aber auch für schlechte Stimmung…

Drei Thesen

Vor einigen Wochen habe ich mir diese Thesen der Ökonomin Shoshana Zuboff der Universität Harvard notiert, die mir in diesem Artikel begegneten, bin aber noch nicht dazu gekommen, mir genauere Gedanken dazu zu machen. Der Artikel nennt ihre Thesen „Gesetze“, aber Gesetze kann ich in ihren Ideen nicht erkennen. Sie behauptet:

  1. Was automatisiert werden kann, wird automatisiert.
  2. Was in digitalisierte Information verwandelt werden kann, wird in digitalisierte Information verwandelt.
  3. Jede Technologie, die für Überwachung und Kontrolle genutzt werden kann, wird, sofern dem keine Einschränkungen und Verbote entgegenstehen, für Überwachung und Kontrolle genutzt.

Der verlinkte Artikel bezieht diese Thesen auf Moocs und die Frage, ob universitäre Lehre auch ohne Dozenten funktionieren kann, aber man könnte Zuboffs Thesen auch mal auf Schule ausdehnen. Gibt es eine Zwangsläufigkeit der Digitalisierung des Lehrens und des Lernens? Sind Lehrprozesse so gestaltbar, dass sie automatisierbar (und so letztlich von einer Lehrperson loslösbar) sind? Und wie sieht es mit der Kontrolle aus? Bedeutet ein erhöhte Einsatz von digitaler Technik auch automatisch ein erhöhtes Maß an Kontrolle und Überwachung der Nutzer respektive Schüler (und Lehrkräfte)? Wo bestehen da Reibepunkte zwischen der reformpädagogisch orientierten digital-pädagogischen Vorhut und der entpersonalisierten Automatisierung; wo werden Konflikte bei Entfaltung der Persönlichkeit, dem eigenen Lernprozess und der totaleren Kontrolle entstehen?

Bin sehr gespannt, wohin wir uns zukünftig entwickeln werden.

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