Entschuldigt, aber zur Zeit bin ich ziemlich „durch“ und ich versuche, meine Kreativität auf meine Unterrichtsgestaltung zu richten, anstatt sie im Blog zu verbraten, sofern man das mit Kreativität überhaupt machen kann. Wobei mir gerade auffällt, dass ich mir noch nie wirklich Gedanken über Kreativitätskonzepte gemacht habe: Was ist Kreativität, wo kommt sie her, kann man sie zielgerichtet nutzen, ist sie aufbrauchbar etc.? Spannend. Aber aktuell habe ich gut zu tun und versuche, in meiner Freizeit aufzutanken, statt zu schreiben. Aber heute ist ein beweglicher Ferientag und keine Klassenarbeiten in Sicht, da nehme ich mir die Zeit einfach mal wieder.
Eine Reihe zu Brechts „Mutter Courage“ steht in einer mir unbekannten zehnten Klasse an und ich freue mich schon drauf, obwohl ich weder Mutter Courage schon einmal unterrichtet hätte, noch die Klasse kenne, aber ich denke, dass das spannend wird. Mittlerweile denke ich Unterricht auch viel vernetzter als früher. So weiß ich jetzt, worauf ich bei der neuen Klasse achten werde, damit sie im nächsten Jahr alle nötigen Grundfertigkeiten haben, die ich aktuell in meinen Oberstufenkursen vermisse. Dabei werde ich die Gnade des letztens Jahrgangs Mittelstufe nutzen: Frei von Abi-Obligatorik unterrichten zu können und dabei doch ein ordentliches Niveau und ein gewisses Maß an Reflektion erreichen zu können.
Das Zentralabitur hingegen macht Schüler zu Mastgänsen, denen man das Wissen mit einem Stock reinstopfen muss und Lehrer zu bestialischen Mästern – mir macht das keine Freude und ich habe jetzt schon den Horror vor den Prüfungen. Ob ich wohl die richtigen Schwerpunkte gesetzt habe? Oder ob ich noch mehr in die Breite hätte gehen sollen? Oder doch kompetenzorientierter? Oder sachorientierter? Noch instruktiver? Oder freier, kreativer? Ich mache eine Buddel Champagner auf, wenn sie diesen Psycho-Irrsinn hoffentlich irgendwann einmal wieder abgeschafft haben.
Und wo wir so in etwa beim Thema Kreativität sind: Gibt’s eigentlich schon erste didaktische Überlegungen zum iPad?
Geht mir gerade ähnlich. Aber iPad Überlegungen gibt es.
Meine Kondolenz zum Zentralabitur-Irrsinn: Komm gut durch! Ich hatte Glück, in meiner Lehrerinnenzeit gab es in Geschichte, Politik und Musik keine Zentralabitur in HH, kriege ihn aber gerade mit meinem zweiten Sohn mit – was Schülerseite angeht.
Ich lese gerade ein tolles Buch über Kreativität, vielleicht ist es etwas für Deine Ferien – obwohl es die Rückkehr zur Schule dann vllt wieder schlechte Laune macht: Ken Robinson, The Element http://www.amazon.de/Element-Finding-Passion-Changes-Everything/dp/0143116738/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1265117344&sr=8-2
Vielen Dank für die Links – ein Buch über Kreativität wäre vielleicht genau das Richtige für die nächsten Ferien, obwohl sich da schon einiges stapelt. Aber mittlerweile geht die Unterrichtsvorbereitung schneller von der Hand, sodass abends immer ein wenig Zeit zum Lesen bleibt.
Ein Standardwerk zum Thema Kreativität ist „Kreativität“ von Mihaly Csikszentmihalyi (http://www.amazon.de/Kreativit%C3%A4t-Unm%C3%B6gliche-schaffen-Grenzen-%C3%BCberwinden/dp/3608917748/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1265733786&sr=8-1). Er fasst das Thema sehr gut zusammen und weist auch auf Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis hin.
Danke für den Tipp!