Das erste Mal: Echter Lehrer sein.

Uiuiuiui – Mittwoch geht es los, gestern war mein letzter Tag an „meiner“ Ausbildungsschule. Natürlich habe ich vergessen den Schlüssel abzugeben, aber da ich zur Verabschiedung sowieso nächste Woche noch einmal hin muss, ist das nicht so wild. Wild ist höchstens die Vorstellung, ab Mittwoch voll zu unterrichten. Gott sei dank erst Mittwoch, muss ich sagen, denn der Montag ist ein beweglicher Ferientag und der Dienstag ein pädagogischer Tag, an dem kein Unterricht stattfindet. Den Montag hat mir der Stundenplaner gleich mit sieben Stunden vollgestopft, den Dienstag mit sechs Stunden am Stück – da bin ich über die kleine Eingewöhnungsfrist doch ganz froh. Dafür habe ich am Ende der Woche ein wenig mehr Luft, was mir auch lieber ist.

Fast die ganze Jahrgangsstufe Sieben wird mich als Geschichtslehrer kennenlernen, ansonsten dominiert Deutsch: In der Fünf, in der Sieben, in der Acht und in einem Grundkurs Zwölf werde ich die Gelegenheit haben, einmal quer durch alle Altersstufen hindurch Deutsch zu unterrichten. Im Grundkurs Zwölf unterrichte ich parallel mit meiner Schulleiterin, sodass sich für sie die Möglichkeit ergibt, dem neuen Kollegen ein wenig auf die Finger zu schauen (halte ich aus Schulleitersicht nur für vernünftig) und für mich die Chance, gleich einen begründet guten Eindruck zu hinterlassen. Die wenigen Kollegen, die ich bisher kennengelernt habe, waren alle sehr nett; das Lehrerzimmer macht einen geräumigeren Eindruck als mein altes. Eine Kaffeeküche gibt es auch – das ist neu für mich. Dagegen scheint die Cafeteria nicht so gut zu sein wie die altbekannte, zumindest die Öffnungszeiten beschränken sich nur auf die (Schüler-)Pausen. Aber eine tolle Bäckerei befindet sich in der Nachbarschaft, welche als externe Anlaufstelle herhalten kann, wenn Bedarf besteht.

Das Leben als echter Lehrer kann beginnen! Den Referendar-Untertitel werde ich aber vorerst noch beibehalten müssen, denn offiziell bin ich immer noch ein Referendar. Nämlich einer, der seinen Ausbildungsunterricht für die letzte Januarwoche an einer anderen Schule fortsetzt. Die Bürokratie will es so, weil ich erst für den 1.Februar eingestellt bin, aber das Halbjahr schon am 26. beginnt. Damit ich nicht eine Woche nach Halbjahrsbeginn komme, führe ich also mein Referendariat nun an meiner neuen Schule fort. Bekloppt, aber wahr. Man gewöhnt sich dran. Hoffe ich. 😉

Gesundheitszeugnisvergabe

Unbefriedigend. Sehr unbefriedigend. Da stellt man sich nahezu nackig dem prüfenden Blick der Ärztin, lässt sich von oben bis unten abklopfen, pinkelt pflichtschuldig in Plastikbecher, lässt sich literweise Blut aus dem Körper zapfen, wartet tagelang unter Hochspannung auf das Gesundheitszeugnis, findet endlich einen entsprechenden Briefumschlag im Postkasten und…

…bekommt lediglich eine Rechnung über knapp 90 Euro für die Untersuchung, natürlich in doppelter Ausfertigung. Hrmpf! Jetzt wissen also, dank Befreiung von der Schweigepflicht, Hinz und Kunz über meinen Gesundheitszustand Bescheid, nur ich nicht. Ich wüsste jetzt schon gerne mehr über die Färbung meines Urins, ob ich eventuell zuckergefährdet bin, zu viel gutes oder schlechtes Cholesterin beherberge oder ob gar lauter kleine Pacmans in meinem Blut Katz und Maus spielen.