Eine unendliche Studie

Ein Thema, das seit einigen Wochen wieder die Bildungsressorts der Medien dominiert, ist der inkompetente Lehrer. Im Fokus diesmal: Lehramtsstudenten und Referendare. Bemängelt wird, dass zumeist die Schlechtesten, Arbeitsscheuesten und Unbeweglichsten ihres Jahrgangs den Lehrerberuf anstrebten, um dort verbeamtet ihren faulen Gelüsten frönen zu können.

Den durchtriebenen Gipfel der faulen Unverschämtheit findet man dann heute beim Focus:

Viele der befragten Studierenden hätten bei den Praktika gemerkt, dass sie inkompetent seien, „das hat sie aber nicht abgeschreckt“. (Focus Online)

Flankiert wird das Studenten- / Referendarsbashing von einer Studie, die belegen möchte, dass der Lehrerberuf zumeist aus windigen Gründen wie der Scheu vor Bewerbungsverfahren, der Befangenheit vor einem Umzug aus der Heimatstadt oder wegen des netten Halbtagsjobs ergriffen wird. Da „brenne“ kaum jemand, wird kolportiert, mehr Selektion sei vonnöten, die „faulen Säcke“ (O-Ton des Bundeskanzlers, der in seiner Amtszeit lustige Pipelineabkommen einstielte, um hinterher beim profitierenden Konzern den Frühstücksdirektor zu mimen) müssen also mal ordentlich aufgemischt werden.

Bei einem solchen Beschuss der Presse wagt man es als Referendar kaum noch, zu erzählen, welchen Beruf man sich erkoren hat. Das Stigma der Faulheit und Unfähigkeit zeichnet einen, wie ein schlecht gestochenes Tatoo auf der Stirn, das jeden Tag von auflagengeilen Tintenklecksern nachgezogen wird. Danke! Doch damit ist jetzt Schluss. Von Euch Berufsmiesepetern lasse ich mir nicht länger in die Suppe spucken. Weiterlesen