Ich weiß noch, wie es als Referendar war, wenn KollegInnen meiner Ausbildungsschule kopfschüttelnd an unserem Referendarstisch vorbeigingen und sich gegenseitig bestätigten, dass es ja nahezu unmöglich sei, sich all die neuen Namen und Gesichter zu merken.
Mittlerweile geht es mir ganz ähnlich. Nun gut, meine Schule ist doppelt so groß wie meine Ausbildungsschule und die Bedingungen haben sich mittlerweile stark verändert. Referendare sind nur noch anderthalb Jahre in der Ausbildung und wir haben stattdessen gefühlt zwanzig verschiedene Sorten Praktikanten zusätzlich an unserer Schule. Manche kommen nur für wenige Wochen und absolvieren so eine Art Schnupperpraktikum, andere hingegen machen ein Praxissemester und absolvieren teilweise Unterricht oder beobachten, ausgerüstet mit allerlei Fragebögen, den Unterricht. Ich schätze mal, dass es übers ganze Schuljahr über zwanzig Menschen sind, die mal zwischendurch bei uns durchs Lehrerzimmer huschen, und die Unterscheidung von Referendaren, Praxissemestern und Praktikanten, die nur kurz da sind, wird immer schwieriger. Mittlerweile ignoriere ich Neuankömmlinge auch, solange sie mich nicht betreffen, und merke mir keine Namen zu den vielen Gesichtern.
Heute aber hat mir ein Artikel in einem FAZ-Blog doch einen schönen Einblick in das Leben eines Praxissemesters verschafft. Finde ich sehr lesenswert.