Mal wieder was fürs Protokoll, nichts Besonderes, wer Wichtigeres zu lesen hat, sollte schnell mal weitersurfen.
Habe heute gelesen, dass Hobbys Stress vorbeugen, da habe ich mich gleich mal wieder ans Bloggen begeben. Viel fällt mir aber gerad‘ nicht ein, lediglich, dass die Vorfreude auf die Ferien ins Unermessliche steigt, trotz der vier Korrekturen, die dann auf meinem von Stapeln und Zetteln gefluteten Schreibtisch liegen werden. Falls sich irgendjemand jemals ernsthaft die Frage stellen sollte, wie man den Unterricht an deutschen Schulen verbessern könnte, die Antwort lautet: Gebt den Lehrern Zeit. Ganz banal Zeit.
Herr Rau gibt sich die Ehre bei DRadio-Wissen (Und er nutzt ’nen iMac!1!!elf! Oder doch nur fürs Foto? 😉 ). Ich würde mich das gar nicht trauen. Also das Sprechen mit der „richtigen“ Presse und dann noch mit Mikro und so. Finde ich beeindruckend. Oder wie Maik Riecken letztens im Interview zum Thema Sexting; der stellte sich ganz locker vor die Kamera und redete mitten ins Mikro hinein, das könnte ich nicht. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass kaum mehr als gequirlter Nudelsalat aus meinem Mund quellen würde, garniert mit ein paar holzigen Sägespänen aus meinem Hirn.
Pisa war ja zwischendurch, die Vermessung der Schüler, das Ranken der Länder – und ich habe mich gleich nach Bekanntgabe der Ergebnisse gefragt, ob man die schwedischen Schüler zur Strafe für ihr Absinken nun auch dazu zwingt, den gleichen Stoff in kürzerer Zeit zu schlucken. Und wo sind die Horden williger Pädagogen, die zwecks Leistungsverbesserung nach Shanghai und Singapur fliegen wollen? Es muss in Deutschland doch von fiesen Schwarzpädagogen nur so wimmeln, warum will von denen nur keiner nach Asien?
Ganz kurz ernstahft: Mehr Zeit allein würde nicht ausreichen, denke ich. Mehr Zeit würde für manche Lehrer bedeuten, weiterhin gleich nach dem Unterricht nach Hause zu gehen, und zu Hause auch nicht mehr zu machen. Mehr Zeit halte ich für einen notwendigen Bestandteil jeder Verbesserung – ich weiß von vielen Dingen, die ich schlecht mache, und die zu verbessern ich gerne die Zeit hätte -, aber das reicht nicht.
(Was noch dazu kommen sollte, weiß ich nicht. Anwesenheitspflicht? Arbeitsplätze im Schulgebäude? Andere Einstellungspraxis? Andere Eisntellung? Feedbacksystem?)
Der Mac steht übrigens nur an meinem Arbeitsplatz in der Uni, zu Hause nutze ich dann doch wieder Windows. Und in der Uni inzwischen Linux….
Das ist dann mal eine ordentliche Betriebssystem- und Arbeitsplatzbandbreite. 😀
Dass einige schlicht nach Hause gehen, nehme ich hin. Eine Anwesenheitspflicht fände ich persönlich kontraproduktiv, zumal der Ganztag sich bisweilen schon so anfühlt, wenn man von morgens bis halb vier in der Schule ist und danach noch zuhause das Restliche erledigen muss. Feedbacksysteme wären vermutlich gut, sind andererseits aber wieder mit mehr Zeit für Hospitation etc. verbunden.
Kollegiale Zeitreduktion: Letzte Woche real erlebt – Mitglied Deutschfachschaftskollegium
Schulaufgabenvorbereitungszeit: 2x Inhaltsangabe geübt. Gliederung inklusive. Mehr schlecht als recht.
Schulaufgabenstellung: Text aus dem Schulaufgabentrainer kopiert. Schlecht zusammengeschustert. Knappe Zeitvorgabe.
Schulaufgabenkorrektur: Mindestens die halbe Klasse kannte den Text und die dazugehörigen Lösungen. Die Korrektur miserabel und schlampig durchgeführt. Die Kommentare unbrauchbar. Da jedoch die halbe Klasse gut abgeschnitten hat, ist der Schnitt nicht so schlecht. Den Rest beissen die Hunde. Kaltschnäuzig erklärt das Kollegiumsmitglied den Eltern gegenüber, diese Schüler seien am Gymnasium vielleicht nicht ganz richtig.
Wie reagiert man in einem solchen Fall? Was soll ich den Eltern raten? Was soll ich selbst tun?
Dazu ein Link:
http://shiftingschool.wordpress.com/2013/11/13/ubergangsgesellschaft/