Ich erfinde noch dem schlüpfenden Stahl
Seinen Tanz! Leichteres Schwungs fliegt er hin,
Kreiset umher, schöner zu sehn.
(Auszug aus: Der Eislauf, Klopstock, 1764)
Auf der Eisbahn haben wir den letzten Wandertag verbracht und es hat sich wirklich gelohnt. In der Regel bin ich ja sehr vorsichtig, was möglicherweise „gefährliche“ Ziele bei Wandertagen angeht, aber mittlerweile verliere ich doch die Scheu, zumal ich vor einigen Jahren regelmäßig auf Kufen gestanden habe. Nun, so elegant wie der Läufer in Klopstocks Gedicht bin ich auf dem Wandertag nicht über das Eis getänzelt, aber dafür, dass ich mindestens 13 Jahre nicht mehr eisgelaufen bin, habe ich eine recht ordentliche Figur gemacht. Vorsichtige Schätzungen waren von fünfmal „Maulen“ (Bielefelder Jugendjargon für „aufs Maul legen“) ausgegangen, letztlich habe ich mich die ganze Zeit sehr passabel aufrecht halten können.
Die Sechstklässler hatten, egal ob gewohnte Eisläufer oder Erstversucher, nahezu gar keine Probleme mit den Schlittschuhen. Es ist immer wieder verblüffend, wie leicht Kinder ihren Körper beherrschen – ich kann dieses ganze Gejammere über die fette, unsportliche Jugend nicht mehr hören. Selbst die, die noch nie eisgelaufen sind, flitzten nach einer Stunde übers Eis, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.