Wenig vornehme Zurückhaltung

Heute lief bei WDR5 ein Beitrag zu dem wenig bekannten Musikinstrument Schalmei (welches übrigens einen wunderschönen Klang hat) und heute besonders für mittelalterliche Musik eingesetzt wird. Zur Information zitierte der Moderator Folgendes:

Die Schalmei (…) ist ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt und konisch gebohrter Röhre. Sie besitzt meist sieben vorderständige Grifflöcher. Ein Daumenloch für den linken Daumen kann ebenfalls vorhanden sein. Der Klang ist sehr laut, scharf und vor allem in der tiefen Lage nasal.

Woher ich das noch so genau und buchstäblich weiß? Ich habe es – wie auch der Moderator – bei Wikipedia nachgelesen. So schön und wichtig die Informationen der Wikipedia im Alltag sind, so heiß scheint es dort aktuell in Zusammenhang mit der Löschung eines Artikels herzugehen. Interessant sind besonders die Relevanzkriterien, die ein Artikel erfüllen soll und die Diskussion darüber, ob man in einem postmodernen Medium überhaupt noch moderne Relevanzkriterien braucht.

Eine überflüssige Diskussion, wie ich finde. Schon längst hätte man endlich ein wirkliches Universallexikon verwirklichen können, stattdessen ergeht man sich im Klein-Klein x-beliebiger Kriterien und versucht meinungsmächtig zu sein, indem man Wissen zurückhält, statt es zu publizieren. Dabei ist die Masse doch schon längst nicht mehr das Problem, seit wir die Buchdeckel abgeschafft haben!