Deliziöse Bibliothek

Ein Bild von Delicious LibraryAls Lehrer kämpft man ja permanent mit dem Material und seiner Sortierung: Neben zahlreichen Dramen, Anthologien und Prosatexten tummeln sich pädagogische und didaktische Fachliteratur, Biografien, historische Monografien, Sammelbände, Zeitschriften und natürlich haufenweise Schulbücher und Lehrerhandreichungen zu diversen Themen in der riesigen Regalwand. Dabei ist es schwer, den Überblick zu behalten und sich zur richtigen Zeit (sprich: schnell) an vorhandenes Material zu erinnern, wenn man es benötigt. Mir fiel unlängst wieder Material zu Effi Briest in die Hände, das ich kurz davor noch gut hätte gebrauchen können.

Eine mögliche Lösung für dieses Problem könnte „Delicious Library“ sein. (Nachtrag: Bookpedia ist eine Alternative, die mir sogar besser gefällt. Danke an René für den Hinweis in den Kommentaren) Delicious Library ist eine Software, die es dem Nutzer erlaubt, seine reale Bibliothek virtuell anzulegen, was diese leichter händelbar macht, da man so seine gesammelten Schätzchen digital durchsuchen und mit Notizen versehen kann. Da ein Bild hier mehr sagt als meine spröden Worte, verweise ich auf das Bild zur Linken.

„Oh Hilfe, jetzt spinnt er“, mag nun der ein oder andere denken, „wer hat schon Zeit, seine komplette Bibliothek in den Computer einzutippen?“ Doch dieses Herkules-Arbeit ist gar nicht nötig, denn das Programm erlaubt es, dass man die Bücher über den Barcode der integrierten Kamera einscannt. Daraufhin findet Delicious Library (bislang fehlerfrei) das richtige Buch und meist auch das richtige Cover, sodass die virtuelle Bibliothek auch optisch hübsch daherkommt. Nebenbei erleichtern die Bilder natürlich das optische Durchsuchen der Bibliothek. Einen Stapel von zehn Büchern hat man so in kaum einer Minute eingescannt. Bücher ohne Barcode können manuell per ISBN nachgetragen werden.

Die Delicious Library erlaubt es, verschiedene Regale anzulegen, die man je nach Bedarf manuell füllt oder „intelligent“ verwalten lässt, was heißt, dass das Regal Bücher mit bestimmten Stichworten automatisch aufnimmt. Dank der umfangreichen Möglichkeiten, den Büchern Informationen zuzuordnen, könnte man theoretisch eine richtige kleine Bibliothek aufziehen, in der man vermerkt, wem man welches Buch verliehen hat, wo welches Buch im realen Regal zu finden ist und auch Rezensionen oder Anmerkungen dazuschreiben. Auch diese können durchsucht werden und als Kriterium für ein intelligentes Regal herhalten. Wermutstropfen: Leider gibt es das Programm, soweit ich das richtig überblicke, nur für Mac OSX und nicht für Windows- oder Linux-Systeme.

Bislang habe ich nur eine Demo-Version laufen, die nur 30 Titel erlaubt, aber ich denke mittlerweile, dass sich die Investition lohnen könnte, wenn ich alleine bedenke, wieviel Zeug ich zur Französischen Revolution in unterschiedlichen Bänden und Reihen „herumfliegen“ habe – in der Delicious Library finde ich sie mit einem Suchvorgang…