Soldaten bei der Bundeszentrale

Als ich vorgestern auf Google+ nach Lesetipps für die Ferien fragte, erinnerte mich Lisa mit ihrer ersten Antwort an den erst kürzlich erschienenen Neitzel/Welzer-Band „Soldaten“. In diesem gehen die Autoren, basierend auf geheimen Abhörprotokollen aus der Zeit des 2.Weltkriegs, der Frage nach, wie Kriegsgefangene ihr Handeln im Krieg bewerten und kommen, folgt man der Rezension der FAZ, zu dem Ergebnis, dass es nicht allzuviel besonders Nazi-Spezifisches im Handeln der deutschen Soldaten gegeben haben mag. Ich werde mir demnächst ein eigenes Urteil bilden, denn bei der Bundeszentrale für politische Bildung bekommt man den Band für 4,50€ statt der 22,95€ im Einzelhandel. Ist dann aber nicht so hübsch eingebunden…

Ferienende

Und wieder ein (Oster-)Ferienende, wir setzen ab morgen dann zum Endspurt an. Während ich heute schon wieder an der Arbeit sitze, habe ich die erste Ferienwoche trotz dreier Klausurenstapel gar nichts gemacht, sondern einfach nur das schöne Wetter genossen und mir Zeit für meine Familie genommen. Btw: Der Hannoveraner Zoo ist  immer einen Besuch wert.

Endlich hatte ich auch mal wieder Zeit zu lesen, habe mir das hier schon bebloggte „tschick“ vorgeknöpft (eher witzig als rührend, wie auf dem Klappentext gepriesen) und endlich einmal „Jugend ohne Gott“  (hat mir sehr gut gefallen) und die „Schachnovelle“ (ebenfalls klasse) gelesen. Fast hätte ich noch einmal „Pnin“ geschafft (sehr lustig und sehr rührend), stecke aber nun im ersten Drittel fest und weiß, dass ich es vor den nächsten Ferien wohl kaum schaffen werde. Ist aber auch nicht schlimm, da ich „Pnin“ schon kenne. In den Sommerferien muss ich mir auch mal wieder mehr Modernes vorknöpfen, aktuell lese ich fast nur noch (Schul)-Kanonisches.

Überhaupt, diese Sache mit dem Literaturkanon… das scheint ja plötzlich überhaupt kein Thema mehr zu sein, oder habe ich wichtige Diskussionen über die „richtige“ Literatur seit der Einführung des Zentralabiturs verpasst oder verdrängt? Das fiel mir vorgestern wieder ein als sich ein mir bekannter Arzt darüber lustig machte, dass er Koeppens „Tauben im Gras“, das in den Abiturvorgaben ja als „Gegenwartliteratur“ geführt wird, von ihm schon in den 60ern gelesen worden sei…

Literaturcomics und Lesestoff für die Ferien

Okay, mit diesem Beitrag beende ich offiziell die „Rau-Wochen“, aber jetzt muss es noch einmal kurz sein: Nicht nur unterrichtsmethodisch, sondern auch den Lesestoff betreffend habe ich mich von Herrn Rau inspirieren lassen und mir vorgestern „Tschick“ bestellt, das sich jetzt schon sehr schön hat anlesen lassen. Perfekte Frühlingswetterlektüre, da freue ich mich auf den sonnigen Balkon!

Und als ich gerade bei Amazon stöberte und darüber nachdachte, wie man schwere Kost wie Buddenbrooks leichter verdaulich servieren könnte, fiel mir ein, dass es auch Literaturcomics gibt, nach denen ich mal gucken könnte. Und bei dieser Suche bin ich auf die „100 Meisterwerke der Weltliteratur“ gestoßen, einem Band, dessen Clou es ist, dass eben 100 Meisterwerke der Literatur von unterschiedlichen Comiczeichnern auf je einer Comicseite á 8 Bildern dargestellt werden.

Das führt zu unterschiedlich guten Ergebnissen, Buddenbrooks kann man trotz seiner Länge gut wiederfinden, die Blechtrommel bleibt sehr symbolhaft und die Bibel wird mir in Comicform ein ewiges Rätsel bleiben. Einige Comics sind wirklich toll gelungen (z.B. der Comic zu „Jugend ohne Gott“), andere wirken eher bescheiden. Didaktisch kann man diese Comics vielleicht für Einstiege nutzen, um das Textverständnis zu erfragen oder auch, um Reflexionsphasen anzuregen, indem man diskutiert, ob der Comic überhaupt das Wesentliche darstellt, oder ob man alternative Comics zeichnen könnte.

Und damit auch alle etwas davon haben, habe ich eine Box aus einem Comic eingebunden, um ein (wieder einmal leichtes) Rätsel zu stellen: Um welches Meisterwerk der Weltliteratur handelt es sich?

Uff. Wir schwitzen uns den Ferien entgegen

Junge, ist das heiß! Heute einen Wandertag absolviert. Ins Freibad. Großartig. Unterrichtsverteilung ist halbwegs klar. Endlich ein Geschichtskurs in der Oberstufe, daneben eine 12 in Deutsch. Freue mich auf die Vorbereitung. Und wo ich gerade dabei bin: Hat jemand ein paar gute Literaturtipps für die Zeit von 1500 bis 1800? Renaissance, Reformation, Aufklärung etc.?

Bin in Eile. Klebe gleich am Stuhl. Wünsche ein erfrischtes Wochenende!

Pasteten statt Bachmann

Die alljährlichen Bachmannpreistage sollten ja eigentlich ein Pflichttermin für literarisch Interessierte sein, aber… puuuh… ich ertrage es einfach nicht, wenn gute Texte mit großem Fleiß schlecht gelesen werden. Dazu noch vom Autor selbst! Da graust es mir, da muss ich wegschalten. Viel besser ist das Vorlesenkönnen zuletzt in der Uni Bielefeld Jan Wagner gelungen, der Worte zu beeindruckender Lyrik verdichtet. Ich empfehle also statt langweiligen Fernsehertragens lieber „Achtzehn Pasteten“. Köstlich!

Kurzschluss

Wilhelm von Humboldt hat uns über die Süddeutsche einen offenen Brief zukommen lassen. Der arme Tropf, niemand wird ihn ernstnehmen, sind wir doch soeben fleißig dabei, ihn abzuschaffen.

Bei Mandy entspinnt sich eine Diskussion über die fehlende Bereitschaft von Lehrern, das Internet und Web2.0-Dienste im Unterricht einzusetzen. Sind es die strukturellen Bedingungen, mangelnde Kompetenz der Lehrkräfte oder ganz andere Gründe? Vielleicht kann ja jemand der erfahreneren Mitleser Sinnvolles beisteuern? (via e-Denkarium)

Hmmm… mehr Humboldt durch Web2.0? Wäre doch mal ’n schöner Kurzschluss, dem zu folgen sich lohnen könnte…

Dai Sijie

Aufgrund nervender Firefox-Abstürze mit Profiltodesfolge jetzt noch einmal kurz der heute im Seminar empfangene Literaturtipp:

Dai Sijie: Balzac und die kleine chinesische Schneiderin.

Weiterhin überlege ich mir, die Literaturtipps permanent in die Seitenleiste zu verbannen, denn solche inhaltsleeren Schnipsel taugen nichts für die Hauptseite.

Neue Kategorie

Im wilden Wust meiner Kategorien präsentiere ich heute eine endlich einmal sinnvoll gewählte Kategorie: Literaturtipps. Hier werde ich in Zukunft alle Literaturtipps sammeln, die mir in der Schule oder im Seminar begegnen. Die meisten im Studium gesammelten dürften ein karges Leben in irgendwelchen Kladden fristen, mein Blog wird ihnen, zumindest in Zukunft, zu einem sinnvollen Leben verhelfen.

Und zum Start merke ich mir:

Merseburger, Peter: Mythos Weimar.

Empfohlen vom Fachseminarleiter Deutsch.