Blogparade: Reflektierende Praktiker

Hach! Eine Blogparade, wie lange habe ich das schon nicht mehr mitgemacht! Zuletzt wahrscheinlich, als mein Ursprungs-Blog noch bei 20six gehostet war. Herr Larbig lädt zu dieser Parade mit dem Tiel „Reflektierende Praktiker (Lehrende und Co.)“ ein und fordert auf:

Schreibe einen Blogartikel zu der Frage, wie für dich als reflektierender Praktiker im Beruf die Reflexionsroutine aussieht. Schreibe zu dieser Frage als Lehrende oder Lehrender – egal ob Lehrer, Professorin, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Mitarbeiterin an einer päd. Hochschule, als Fortbildner etc. – Oder als reflektierender Praktiker aus einer anderen Branche.

Im Gegensatz zu vielen Bloggern schreibe ich fast immer spontan und nicht notizengestützt oder vorstrukturiert, wie Herr Rau oder Herr Larbig und haue gleich mal in die Tasten.

Wie reflektiere ich denn nun meinen Unterricht? Jemand schrieb im Rahmen dieser Parade von „routinierter Reflexion“. Davon bin ich weit entfernt, zu sehr reflektiere ich zu unstet und aus dem Bauch heraus. Aber wie reflektiere ich denn nun und was gibt mir Anstoß zur Reflexion?

Rückmeldung durch Schüler
Evaluation per Sefu. Ich benutze seit meinem Referendariat einen doppelseitig bedruckten, sehr detaillierten Bogen, den ich in Oberstufenkursen einsetze. Allerdings nicht regelmäßig, sondern eher sporadisch. In Unterstufenklassen verwende ich eine abgespeckte Variante aus einem ansonsten recht nutzlosen Methodenband von Wolfgang Mattes (empfehle aber seinen Band „Routiniert planen – effizient unterrichten“). Diese Rückmeldungen dienen mir dann als Anstoß für die Reflexion meines Unterrichts in der betreffenden Lerngruppe.

Rückmeldung durch Referendare
Ich habe fast immer Referendare in irgendeiner Lerngruppe. Referendare sind meiner Erfahrung nach kritische Beobachter, die mir auf zweierlei Art und Weise helfen, meinen Unterricht zu reflektieren: Zum Ersten, indem sie in meinem Unterricht hospitieren und wir hinterher natürlich auch meinen Unterricht reflektieren. Oft merke ich sogar schon während einer Unterrichtsstunde, dass ich meine Planung stärker hinterfrage, wenn Referendare mit dabei sind, weil man ja auch über seine eigene Außenwirkung nachdenkt.

Zum Zweiten hilft es ungemein, wenn man selber hinten drin sitzt und die Referendare beobachten kann. Man überlegt automatisch, wie man selber in bestimmten Situationen vorgegangen wäre und man hat mehr Zeit direkt über Fehler in der Stundenplanung nachzudenken und kann sich Gutes abschauen.

Sporadische Reflexion
Eine geregelte Reflexionsphase habe ich nicht, ehrlich gesagt sind die Tage oft schon ausgefüllt mit teilweise bis zu neun Stunden Unterricht am Stück inklusive nachmittäglicher Unterrichtsvorbereitung und den kleinen Extras wie Korrekturen, Konferenzen etc. Da bin ich froh, wenn ich irgendwann abschalten kann. Während der Fahrt von oder zur Schule finden sich jedoch Gelgenheiten, am hilfreichsten jedoch sind die Reflexionen oft schon während der Stunden, wenn ich während einer Arbeitsphase gleich über Notizen in meinem Stundenentwurf festhalten kann, was gut oder was schlecht funktioniert hat.

Das Web2.0 als Anstoß für Reflexion
Zu guter Letzt reflektiere ich manchmal hier, in diesem Blog. In immer größeren Abständen, aber immerhin. Auch fremde Blogbeiträge, wie der aktuelle von Herrn Larbig, oder zahlreiche Tweets stoßen immer wieder Reflexionsprozesse in mir an und wenn ich recht überlege, dürfte das Web2.0, abseits des Unterrichts, die größte Quelle an Erfahrungen sein, die Reflexion erzeugen. Zuletzt gestern z.B. der Beitrag von Christian Spannagel bzw. die Diskussion in den Kommentaren.

 

5 Gedanken zu „Blogparade: Reflektierende Praktiker

  1. Danke, dass du mitmachst. Das ist prima.

    Eine Anmerkung. Du schreibst:

    „Im Gegensatz zu vielen Bloggern schreibe ich fast immer spontan und nicht notizengestützt oder vorstrukturiert, wie Herr Rau oder Herr Larbig und haue gleich mal in die Tasten.“

    Habe ich mal irgendwo gesagt, dass ich auf Notizen oder Vorstrukturierungen zurückgreife? Kann mir das gar nicht vorstellen, denn beim Bloggen fange ich in der Regel bei Punkt A an (darüber schreibe ich jetzt) und wenn alles gut geht, höre bei Punkt Z (Klick auf „Veröffentlichen“) auf. Es passiert fast nie, dass ein Beitrag liegen bleibt. Und wenn ich Beiträge aus meinem Notizbuch übernehme, dann sind das keine Notizen, aus denen ich dann den Beitrag mache, sondern, bis auf Rechtschreibfehler und sprachlich kleinere Überarbeitungen) die Notiz ist dann schon Beitrag, wird von mir genommen, weil sie ein Beitrag ist.

    Anders könnte ich das gar nicht leisten. Wo soll ich denn noch die Zeit zum Vorstrukturieren von Artikel nbekommen. Nein, da arbeite ich ähnlich wie du: „fast immer spontan und nicht notizengestützt oder vorstrukturiert“.

    Lieber Gruß,
    Torsten aka @herrlarbig

    • Ahhh… okay, dann war das ein Missverständnis meinerseits. Da habe ich wohl etwas vorschnell interpretiert – mein Fehler. Das war mit gestern beim Lesen eurer Feeds aufgefallen und da vermeinte ich eine Parallele im „Arbeitsverhalten“ erkannt zu haben – da ihr auch immer recht druckreif schreibt, erschien mir das dann auch plausibel. 😉

      Das mit den Notizen ist natürlich eine tolle Sache, die mir aber auf dem Smartphone ein schnell sauer wird. Ich kämpfe ja immer noch mit dem Gedanken, mir ein iPad zuzulegen, aber letztlich bin ich insgesamt schon ordentlich ausgerüstet…

  2. ok, Das mit dem korrekten Einbauen eines Zitates hat im letzten Kommentar nicht funktioniert. Das Zitat ist sogar ganz verschwunden. Hier also das Zitat, das ich eigentlich einbauen wollte: „Im Gegensatz zu vielen Bloggern schreibe ich fast immer spontan und nicht notizengestützt oder vorstrukturiert, wie Herr Rau oder Herr Larbig und haue gleich mal in die Tasten.“ – Und daran anschließend dann der Text, der oben im Zitatfeld beginnt. („Habe ich mal irgendwo gesagt,…“)

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