My teacher is an app

Matthias Heil verlinkte gestern einen Artikel eines amerikanischen Lehrers, der mich sehr nachdenklich gemacht hat. In kürzester Kürze zusammengefasst lautet die These des Artikels: Wenn wir in unseren Arsch nicht hochkriegen und langsam etwas Sinnvolles mit den neuen Medien anstellen, dann werden wir rechts und links von der Realität überholt und liegengelassen – aus Ignoranz und Geldmangel. „My teacher is an app“ lautet der Titel und Will Richardson beschreibt darin eine düstere Vision des Lernens mit neuen Medien, in der Lehrer mehr und mehr sowohl outgesourct als auch nahezu vollständig durch Computer ersetzt werden, und er beschreibt auch, wo das in den USA schon umgesetzt wird. Sein Fazit:

Look, not for nothing, but if we don’t start writing and advocating for a very different vision of learning in real classrooms, one that is focused not just on doing the things we’ve been doing better but in ways that are truly reinvented, one that prepares kids to be innovators and designers and entrepreneurs and, most importantly, learners, we will quickly find ourselves competing at scale with cheaper, easier alternatives that won’t serve our kids as well.

Bei allen Unterschieden, die das US-amerikanische und das deutsche Schulssystem haben mögen, sollten wir darüber ernsthaft nachdenken.

3 Gedanken zu „My teacher is an app

  1. Pingback: Kindergeburtstag. « …ein Halbtagsblog…

  2. Ist wichtig, darüber nachzudenken und immer mehr Möglichkeiten wahrzunehmen und immer mehr didaktische Denkmuster aufzubrechen.

    Ich gerade ein Weiberbildung besucht, in der eine Metastudie Grundlage war, die eher Unabhängigkeit von den neuen Medien ergeben hat: Nämlich, dass es für die Beurteilung der Unterrichtsgüte eine marginale Rolle spielt, womit die Lehrperson unterrichtet. Also, dass beispielsweise auch die Französischlehrerin, die mit Bauklötzen Kommunikation unterrichtet, eine hervorragende Beurteilungen kriegen kann, während die Lehrperson mit neusten Gadgets und x Facebookfreunden aus dem ganzen Schulkreis nicht unbedingt das Feedback erhält, ihr Unterricht sei besonders lehrreich.

    Ich weiss nicht, was eine wie grosse Rolle spielt und wann welche Züge abgefahren sind…

    Bei uns in der Schule habe ich schon den Eindruck, dass 80% Beziehung ist, die die Lehrperson zu den Lernenden aufbaut und pflegt. Ob per Lernplattform, Mail, SN oder im Real Life: es ist immer der wichtigste Faktor.

    • Ich denke auch, dass es besonders auf das gelungene Zusammenspiel zwischen dem Lehrer und dessen Medien sowie der Beziehung zu den Schülern ankommt. Ich halte es für sehr bedenklich, aus Gründen der sogenannten Sparsamkeit Lehrpersonal wegzusparen und durch Computer zu ersetzen.

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