Man vertut sich manchmal…

…wie anstrengend so ein Schülertag sein kann. Mir brummte gerade beim Hospitieren in der fünften Stunde schon gehörig der Schädel.

Ich habe mir vorgenommen, mehr zu hospitieren. Ob ich dabei die 12-Stunden-Grenze überschreite – mir doch Wurst. Wann habe ich noch einmal die Gelegenheit, bei so vielen Kollegen Insipiration und Anregung zu bekommen? Wichtig ist mir dabei ausdrücklich das Hospitieren, nicht das Unterrichten. Das eine geht schwer ohne das andere.

Es verhält sich vielleicht wie beim Erlernen eines Instrumentes: Hat man niemanden, der einem die richtige Handhabung zeigt, so kann man es auch erlernen, aber man lernt gleichzeitig auch viele Fehler mit, die sich später nur mit sehr viel Mühe wieder ausbügeln lassen. Zeigt einem ein Lehrer jedoch direkt die richtige Handhabung, so spart man sich eine Menge Zeit und Mühe.

So ähnlich sehe ich das auch für die Schule, gleichwohl der Vergleich hinkt, denn Unterrichten ist weitaus komplexer als ein Instrument zu spielen. Aber im direkten Vergleich von eigenem Unterricht mit fremdem Unterricht kann man schon eine Menge mehr lernen, als wenn man einfach nur selbst vor sich hinunterrichtet oder nur vage Rückmeldungen bekommt. Die Vorgaben verwehren mir eine ordentliche Ausbildung – ich hole sie mir.

2 Gedanken zu „Man vertut sich manchmal…

  1. „Die Vorgaben verwehren mir eine ordentliche Ausbildung“(und eine ordentliche Bezahlung) – In der Tat. Die Vorgaben sind aber in NRW (und auch in anderen Bundesländern) nicht diskutierbar.

    Wenn der Anteil des Selbstständigen Unterrichts überhaupt festgeschrieben werden muss, dann wäre eine Aufteilung in 6 Stunden Unterricht unter Anleitung, 4 Stunden selbstständiger Unterricht und zwei Stunden Hoospitation aus meiner Sicht sinnvoll. Die vorgegebenen 9 Stunden selbstständiger Unterricht in der Mitte der Ausbildung beschneiden die Möglichkeiten einfach zu drastisch. Wie sollen in drei Stunden sinnvoll Unterricht unter Anleitung und Hospitation passen?
    Angemessen wäre, dass die Anteile in Abstimmung mit den Ausbildern selbtständig festgelgt werden. Jemand, der ein wissenschaftilches Studium hinter sich hat, kann das.

  2. Die Bezahlung stört mich gar nicht mal, solange die Perspektive gut ist und mir die Arbeit Spaß macht. Aber dass man unter Umständen Fehler kultiviert, ist möglicherweise ein höchst unangenehmer Nebeneffekt des hohen BdU-Anteils.

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