Notiz: Die stilistische Überarbeitung von Texten

Die stilistische Überarbeitung von Texten dürfte unter Schülern die unbeliebteste Form der Überarbeitung sein. Gleichzeitig dürfte sie auch die am seltensten angewendete Form der Überarbeitung sein, denn selbst wenn ich als Lehrer alle Ausdrucks-, Satzbau- und Wortfehler brav markiere und mit Alternativvorschlägen versehe, dürften wohl nur wenige Schüler sich berufen fühlen, ganze Texte vollständig zu überarbeiten. Dabei wird das Überarbeiten von Texten im Lehrplan explizit gefordert. Salomonischerweise bleibt dabei offen, welchen Umfang ein Text haben muss und was Überarbeitung genau bedeutet.

Auch als Lehrer finde ich es nicht trivial, Schülern Hilfestellung bei Überarbeitungen zu geben. Wo fängt ein eigener Stil an, wo sollte ich einschreiten? Probiert sich gerade jemand aus oder steckt er schon in einer Sackgasse? Würde es Schüler nicht erschlagen, wenn sie den ganzen Text neu schreiben müssten, würde es nicht die Motivation ersticken? Und wie gehen wir mit den ganzen widersprüchlichen Lehrer-Hinweisen um, wie der Frage nach der angemessenen Anzahl an Adjektiven oder dem komplexen Satzbau, der bloß nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz sein sollte? Schwierig.

Doch dann twitterte Herr Larbig heute einen Link zur Seite von Andreas Eschbach, der dort seine zehn Punkte zur „Text-Überarbeitungsvorbereitung“ vorstellt. Gar nicht schlecht, und wenn man diese Hinweise eines erfahrenen Profis ein wenig schülergerechter aufbereitete, könnte man daraus ein prima Orientierungspapier für Schüler aller Alterstufen entwickeln.

Digitale Schulbücher ist online

Kurze Notiz: Digitale Schulbücher ist online gegangen und bedient offensichtlicht alle „wichtigen“ Verlage. Ob’s mir gefällt, hängt von der Praxis ab. Ausschlusskriterium ist eigentlich schon, dass man auf Flash setzt, was von keinem iOS-Gerät unterstützt wird. iPads müssen draußen bleiben. Denken die eigentlich nicht mit?

Nachkriegscomic

Auf der Suche nach einer Möglichkeit, Geschichte auch für Desinteressierte greifbar zu machen, notiere ich mir hier einmal diesen bei Spiegel-Online besprochenen Comic von Isabel Kreitz mit dem Titel „Deutschland. Ein Bilderbuch“, der sich mit der Nachkriegsgeschichte Deutschlands seit 1949 beschäftigt. Muss ich mir bei Gelegenheit mal besorgen.

Als die deutsche Mannschaft ein paar Seiten weiter in Bern die Weltmeisterschaft gewinnt, unterlegt sie dieses oft als „Zweite Gründung der Bundesrepublik“ überhöhte Erlebnis mit der ersten Strophe der Nationalhymne, die die Fußballanhänger im Siegestaumel sangen. Die Spruchbanderole, die sich über die Seite schlängelt, kräuselt sich derart niedlich, dass diese Harmlosigkeit fast auf den Liedtext abfärbt. Aber eben nur fast. Immer wieder baut Kreitz subtil und wirkungsvoll derartige visuelle Fallen ein. (Spiegel)

Comic und Geschichte? Das hatten wir hier schon einmal! Und ich freue mich immer noch aufs erste Mal.

Schüler konzipieren Klassenarbeiten?

Hm. Geht mir gerade durch den Kopf: Man könnte doch eine sechste Klasse mal eine Klassenarbeit für eine fünfte Klasse erarbeiten lassen. Zum Beispiel Wortarten und Satzglieder betreffend. Die Sechser müssten sich ordentlich hinter den Stoff klemmen, um alles richtig machen zu können, und motivierend wäre das (vielleicht) auch, wenn die Arbeit dann wirklich eingesetzt wird.

Notiz: Methode „Mystery“

Damit ich es nicht im Umzugskarton vergesse: Einmal die Methode „Mystery“ im Geschichtsunterricht ausprobieren. Scheint doch ganz vielversprechend zu sein, die Sowi-Kollegin war auf jeden Fall begeistert. Finde gerade auf die Schnelle keinen Link, werde das aber bei Gelegenheit (Herr, gib‘ uns den 48-Stunden-Tag!) hier vorstellen.

Schon wieder für OpenOffice-Nutzer

Und diesmal profitieren wirklich nur OpenOffice- bzw. StarOffice-Nutzer, denn die tollen Vorlagen Martin Pykas sind nur für diese beiden offenen Textverarbeitungen gemacht. Von der stilvollen Hausarbeitsvorlage (die bei mir zum Einsatz kommen wird) über Vorlagen für hübsche Thesenpapiere und Artikel a’la Bildzeitung bis hin zum Halmaspiel ist da wohl für jeden Lehrer etwas bei.

Schlag die Stilübung

Eine nette Idee: Die Süddeutsche hat anstelle einer üblichen Fernsehkritik zur gestrigen „Schlag den Raab“-Sendung ihre Kritik in Form einer Stilübung verpackt. So werden die einzelnen Spiele mit unterschiedlichen Formen literarischen Ausdrucks kommentiert.

3. Disziplin
„Schlag den Raab“: Autoball
sueddeutsche.de: Limerick

Es war mal eine Beamtin aus Detmold
Spielte Autoball gegen Pro Siebens Unhold
Doch ihre Schaltung
War lahmste Verwaltung
Weshalb der Ball stets in ihr Tor rollt‘

(Süddeutsche)

Die Redaktion hatte beim langwierigen Pro7-Spiel wohl Langeweile. Gut für Deutschreferendare: Wegspeichern und für den Unterricht vormerken. Gegenwartsbezug vorhanden.

Fotoarchiv Buchenwald

Buchenwald-ArchivDie Gedenkstätte Buchenwald hat etwa 600 Fotos aus ihrem Fotoarchiv im Internet veröffentlicht und diese wissenschaftlich nachbereiten lassen, um dem Vorwurf der Geschichtsklitterung zu entgehen.

Neben bekannten und unbekannten Aufnahmen von Häftlingen sind auch Bilder der Räumlichkeiten des Lagers und der Wärter zu sehen. Die Fotos decken einen Zeitraum von 1937 bis 1961 ab und stammen von unterschiedlichen Urhebern. Zu den Fotos gibt es, je nach Quellenlage, ausführliche Informationen zum Motiv, dem Urheber, dem Erstellungsdatum und erklärende Kommentare, was sie besonders für den Geschichtsunterricht interessant macht.

Aktuell scheint der Ansturm auf den Server so groß zu sein, dass das Archiv zeitweilig vom Netz ist bzw. der Bildaufbau sehr langsam vor sich geht. Also: Dran bleiben, auch wenn es so scheint, als würde das Bild nicht geladen!

Mehr Informationen gibt es bei Spiegel-Online