Der schwitzende Lehrer (Update)

Was hier klingt wie der Titel einer fiesen Kurzgeschichte, ist letztlich nichts anderes als meine Alltagserfahrung. Ja, ich bin ein schwitzender Lehrer, und zwar nicht einer der harmlosen Sorte, wo alle paar Wochen mal ein Schweißrändchen unter dem dünnen Hemd zu sehen ist, sondern einer von der Hardcore-Sorte, dessen widerlicher Schweiß auch vor dicken Pullovern nicht Halt macht. Dabei spielt es keine Rolle, ob nun die Sonne in den auf der Südseite gelegenen zweiten Stock meiner Klasse brennt (mein Dank an den Architekten!) oder ob im Winter Schneegewusel die Schüler an die Fensterscheiben lockt: Schwitzen kann ich immer.

Dauerschwitzen

Es macht keinen Unterschied, ob ich sitze, stehe, wie ein Irrer durch die Gegend renne oder in sengender Sonne Zehnkampf betreibe (was ich schon bei angenehmen Temperaturen kategorisch ablehne); auch beim harmlosen Surfen am heimischen Schreibtisch erwische ich meine schamlosen Schweißdrüsen bei ihrer peinlichen Arbeit. Und es ist schon sehr peinlich, wenn man wieder einmal mit nassen Achseln vor der Klasse steht oder sich arglos nach einer anstrengenden Stunde auf dem Stuhl im Lehrerzimmer reckt. Doch es ist nicht zu ändern, da müssen alle Beteiligten durch. Neben der unangenehmen Außenwirkung vermitteln nasse Achseln auch körperlich kein gutes Gefühl, schon gar nicht, wenn die Außentemperaturen sogar eher kühl als warm sind. Doch was tun?

Das Gegenmittel

Die handelsüblichen Deodorants hatten außer leeren Werbeversprechen nichts zu bieten, bestenfalls verfärbten sie meine T-Shirts, welche dann gar nicht mehr zu tragen waren. Irgendwann hatte ich dann genug und habe Internetforen durchstöbert. Pads unter die Achseln zu schnallen hielt ich jedoch für unpraktisch, weniger Kaffee zu trinken konnte keine gute Lösung sein und von einer Drüsenverödung wollte ich mich auch nicht so recht überzeugen lassen.
Am Ende stand ich dann in der Apotheke meines Vertrauens und habe nach einem „Deo gegen Schwitzen“ gefragt. Die freundliche Dame hinter der Theke verschwand kurz hinter den Regalen und überreichte mir ein namenloses, selbstgemischtes Deo. Es kostet stolze zwölf Euro, hält aber gut ein halbes Jahr, da man es nur einmal wöchentlich aufträgt, und vor allem: es wirkt!

Seitdem habe ich keine Probleme mehr mit schweißgetränkter Oberbekleidung und kann mich ungeniert im Lehrerzimmer räkeln. Sogar in so schönen heißen Sommerferien wie in diesem Jahr.

Update (Fotos)

Wegen Nachfrage:

13 Gedanken zu „Der schwitzende Lehrer (Update)

  1. Bin auch über Twitter gefragt worden, habe darum Fotos gepostet. Einen konkreten Namen hat das Zeug nicht. Fragt mal in der Apotheke eures Vertrauens, aber bestimmt gibt es auch günstigere Varianten im Internet. Ich bleibe aber brav bei meiner Apotheke, da weiß ich, dass es funktioniert. 😉

  2. Hmmm, Aluminiumchlorid steht im Verdacht, Brustkrebs zu verursachen – zumindest bei Frauen. Aluminium wird auch gerne bei der Herstellung von Make up verwendet. Ob nun etwas davon auf DICH zutrifft, weiß ich nicht 😉

    • Ich dachte mir schon, dass so etwas kommen müsste. Brustkrebs bekommt man als Mann ja höchst selten und da ich auf Make-Up in der Regel verzichte, habe ich vielleicht noch ein paar Reserven, was Aluminiumchlorid angeht. 😉

    • Im Körper anlagern kann sich das Aluminium trotzdem. Aber vielleicht kannst du dafür auf Duschgel mit Parabenen verzichten; die sind hormonell wirksam – auch bei Männern ^_^

  3. Es kommt jetzt ganz auf die Hormone an… 😉
    Du kennst dich aber aus! Was hältst du von Getränken aus PET-Flaschen? Ist es überzeugend, wenn ich meiner Frau erkläre, dass ich mehr Bier trinken muss, weil das in den hormonell unbelasteten Glasflaschen verkauft wird? (Habe zuletzt sogar Apfelsaft in Glasflaschen erstanden! P a r a n o i a !)

    • Hmm PET-frei fällt ganz schön ins Gewicht beim mit-dem-Rad-einkaufen und in-den-dritten-Stock-tragen. Ich kaufe einfach kein Mineralwasser mehr, sondern nehme das aus der Leitung. Das kommt von alleine nach oben^^
      Für unterwegs nutze ich eine phthalat-freie Hartplastikflasche – mit Leitungswasser.
      Die Argumentation pro Bier ist hieb- und stichfest – weil aus Glas 😉

      P.S.: Ist Tetra Pak eine Alternative zur Paranoia?
      P.P.S.: NICHT googlen… http://de.wikipedia.org/wiki/Tetra_Pak#Umweltvertr.C3.A4glichkeit

    • Ich nehme auch meistens die Leitung, meine Familie besteht auf Wasser aus irgendwelchen Behältern. Trotz Erdgeschoss.
      „Phtalat“ klingt eher nach einer grantigen ägyptische Gottheit, scheint aber meinen Hormonhaushalt in Frieden ruhen zu lassen. Dann also besser Hartplastik? Bin mir allerdings über die Zusammensetzung unserer Plastikflaschen nicht im Klaren. Unterwegs nehme ich tatsächlich lieber eine kleine PET-Flasche… auf der Arbeit auch Leitungswasser. Hormonfreies Bier gibt es da ja nicht. 😉

  4. Moinsen von hinter IKEA 😉

    Falls Du noch eine Alternative zum selber zusammenmischen testen möchtest: Rapunzel Kokosfett (vom Biohof-Bobbert) gemischt mit Baking Soda (aus dem Asia-Laden am Neumarkt) hilft bei mir wunder.

  5. „Phtalat“ ist Weichmacher und potenziell krebserregend. „Dann also [doch] besser Hartplatik“ 😉 Von NALGENE gibt es welche, die speziell damit werben, ohne Weichmacher produziert zu werden. Haben mich bisher überzeugt, in verschiedenen Varianten. Zu haben im Outdoorladen (wenn dann nimm den in der Altstadt ganz am Ende der Fußgängerzone, die sind sehr nett da 🙂 ).
    Das Problem an der PET-Flaschen-Wiederbenutzung ist, dass die Weichmacher mit jeder neuen Füllung rausgespült und vom Körper aufgenommen werden. Mal ist das sicher kein Ding, aber jeden Tag? Hmm….
    Bei mir gab es heute auch kein Bier auf der Arbeit. Dabei sind die Schüler doch noch gar nicht da ^^

    • Da war ich noch nie drin, weil ich ja eher der Indoor-Typ bin und mich mit Weichmachern volltrinke. Logo also. Ist das in der Nähe des Fahrradladens?

      Und Bier in der Schule geht natürlich gar nicht! (Lesen hier Eltern mit? P a r a n o i a !)

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