Mama, ich bin im Computer!

Ach, das Leben mit einer neuen fünften Klasse ist schon hart. Während andere Lehrer-Blogger regelmäßig vom Fernsehen besucht werden, fristet meinereins ein Nischendasein als Computerspielfigur.

Mittagspause. Mensa. Ich habe mich gemeinsam mit der wuseligen Sextaner-Schlange an die Essensausgabe herangekämpft („Bitte nur ganz wenig Nudeln!“ – Hochgezogene Augenbraue der resoluten Dame an der Ausgabe. Ob’s ihm wohl nicht schmeckt? – Flehend: „Sonst liege ich gleich im Wachkoma!“) und nach dem ersten Drittel der Pause endlich meine Klasse erreicht. Wedelnde Finger und aufgerissene Münder zwingen mich zu meinem Sitzplatz. Durchatmen. Pause.

„Du, Herr Hokey… du hast gestern im Sandkasten gespielt!“ Bitte? Wie? Wer? Ich! „Ja, wir haben eine SIMS-Figur erstellt, die so aussieht wie du, und der haben wir ein Haus gekauft und wir wohnen da auch und du machst lauter Unsinn in unserem Haus, dass wir dich andauernd anklicken müssen.“ Ausgelassenes Kichern. Oho!

„Erst gestern hast du vor lauter Hunger alle vergammelten Muffins gegessen!“, strahlt es mir entgegen, „und dann hast du auch noch geko…“ Prusten. Danke, ich habe verstanden: Hilfloser Klassenlehrer wird bei Sims vernachlässigt.

Hilfe, Mama, ich bin im Computer!

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