Na klar, Web 2.0!

Die Antwort auf alle Fragen lautet nicht 42. Sie lautet schlicht: Web 2.0.

Ausgerechnet von der Uni kommt spätes Lob: Freundlich und pflegeleicht sei die Generation, „angenehm im Umgang“, ohne Bissigkeit gegenüber Autoritäten oder Institutionen, wie etwa die berüchtigten 68er. Die Castingmentalität offenbare auch gute Seiten: „It’s Showtime“, sagt ein Mainzer Hochschuldozent und meint anerkennend, dass die Studenten einen „Hang zur Bühne“ mitbrächten; sie könnten präsentieren und sich verkaufen. Duckten sich frühere Generationen bei Referaten weg, so sei der perfekte Auftritt heute selbstverständlich.

Das hat auch mit dem Web 2.0 und seinem Daten-Exhibitionismus zu tun. Studenten betreiben“Karrieresurfen“, das Aufrüsten der Kommilitonen animiert zu weiteren Anstrengungen. Manchmal wirkt es bei dieser merkwürdig vernünftigen Generation, als arbeiteten perfekte Wesen ohne Fleisch und Blut an einem fiktionalen Lebenslauf. (Spon)

Dass wir uns in der Schule redlich bemühen, unseren Schülern schon ab Klasse 5 die Angst vor dem freien Sprechen zu nehmen, mit ihnen Sachtexte bis ins Kleinste erarbeiten und Referate und Präsentationen durchgängig bis in die Oberstufe mit unseren Schülern üben, hat natürlich keinerlei Einfluss auf deren Präsentationskompetenz im nachschulischen Leben. Nein, das ist die „Castingmentaltität“, das „ist der Hang zu Bühne“, das „hat auch mit dem Web 2.0 und seinem Daten-Exhibitionismus zu tun“.

Da legs’t dir nieder!

(Und nebenbei: Gibt es eigentlich noch irgendein verrottetes Obst, das die Presse nicht missbilligend nach dem Bachelor geworfen hat? Jetzt sind sie auch noch zu fleißig und professionell…)

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